Punzierte Ledertasche

Auf dem ersten Bild seht ihr die fertige Tasche. 

Entstanden ist das ganze Projekt im Rahmen einer Maßnahme, bei der meine Aufgabe war den mittelalterlichen Beruf des punzierers darzustellen. Dafür habe ich mich entschieden eine Tasche anzufertigen deren Außenseite mit punzierten Mustern verschönert wurde. 

Als erstes habe ich auf Pappe (Reste eines Kartons) ein eigenes Schnittmuster entworfen, ausgeschnitten und geschaut ob die Form passend ist. 

Als ich zufrieden war habe ich dann die Formen auf das Leder übertragen und ausgeschnitten (Bein Leder habe ich mit einem Kuttermesser gearbeitet). 

Wichtig ist dass das Leder schon eine gewisse dicke besitzt, ich habe eine stärke zwischen 2,5-3mm benutzt. Jeh sicher das Leder desto tiefer kann man stanzen und verschiedene Ebenen darstellen. 

Als nächstes habe ich auf die geplante Außenfläche mit Bleistift ein Muster vorgezeichnet. 

Da wir kein spezielles punzier-werkzeug zur verfügung hatten habe ich stattdessen benutz was die Werkstatt hergibt und die Muster durch verschiedene Schrauben und Schraubenschlüssel entstehen lassen, die ich dann wie beim punzierten üblich mit variierendem Druck in das Leder gehämmert/ gedrückt habe. 

Damit das Leder die neue Verformung gut annimmt habe ich es mehrfach bei Bedarf neu mit einem nassen Lappen befeuchtet und das so oft wiederholt bis das gesamte Muster fertiggestellt war. 

Am Rand habe ich jeweils ein paar zentimeter Platz gelassen da er in diesem Fall wie eine Nahtzugabe beim Nähen später für das verbinden der einzelnen Lederteile benötigt wird.  

Dann habe ich die ränder der Seitenteile zugeschnitten damit die sich umgeklappt an die Rundung der Tasche anpassen können und habe mit mit einer Lochzange in regelmäßigen abständen die löcher für das spätere knüpfen/flechten der lederbänder zum verbinden hinzugefügt. ( Solche löcher kann man auch machen indem man sie mit einem Nagel durchs Leder hämmert, ist etwas aufwändiger und dauert evt. länger als mit einer Lochzange, funktioniert aber genauso gut.) 

Damit die Ränder sich besser formen lassen habe ich das Leder von innen etwas abgetragen, dh ich habe in dem Fall mit einem Kuttermesser vorsichtig einen Teil des Leders von innen weggeschnitten/ abgekratzt damit es dünner und dadurch biegsamer wird. 

Wie auf dem Bild zu erkennen ist habe ich dann auch schon die Henkel der Tasche an den Seitenteilen befestigt indem ich jeh drei löcher in die Seiten und die bänder der hänkel gemacht habe und diese dann mit einem andersfarbigen Lederband fest gebunden habe. (Die Enden der lederbänder habe ich dann von innen noch verklebt um sicherzustellen dass die schürung nicht aufgeht.)

Das lochen der ränder habe ich danach bei dem Mittelteil der Tasche wiederholt und ca die 1 1/2 fache bis doppelte länge an Lederband abgemessen und für das spätere flechten vorbereitet. 

Dann fing die Fummelarbeit an. Ich habe Loch für Loch das Lederband durchgefädelt bis die Seitenteile einmal rundum fest mit dem Mittelzeit verbunden waren. Auch hier habe ich wieder die Enden der Lederbänder von innen verklebt um ein Lockern und Herausrutschen zu verhindern. 

Als letztes mussten nur noch die zwei Teile des Tragegurtes miteinander verbunden werden (die länge des Leders gab es nicht her den Gurt am stück zu machen) und ein Verschluss angebracht werden. 

Dafür habe ich ein reststück Holz zu einem "knopf" umfunktioniert und ihn mit einer Lederschlaufe an dem einen Ende der Tasche befestigt und an dem anderen Teil der Tasche eine etwas weiter ausfallende Schlaufe befestigt indem ich durch jeh zwei löcher das Lederband gefädelt habe und das Lederband innen verknotet habe. Diese Schlaufe kann man jetzt bei Bedarf mehrfach um den Knopf wickeln um die Tasche bei Bedarf leichter/fester zu verschließen.